Augustana Gottesdienst 14.7.2019

Bericht aus der FLZ

 

MATZMANNSDORF (zr) – Beim diesjährigen Gedenkgottesdienst am Augustana-Denkmal im Wald bei Matzmannsdorf erinnerte der Ammelbrucher Pfarrer Daniel Kelber an die Bedeutung der „Confessio Augustana“. Auf dem im Jahr 1530 nach Augsburg einberufenen Reichstag sollte die Einheit zwischen der katholischen Kirche und den Anhängern Martin Luthers wiederhergestellt werden. Dessen Mitstreiter Philipp Melanchthon hatte den Großteil der 28 Artikel der Confessio Augustana, dem späteren Bekenntnis der Protestanten verfasst und trug dem Kaiser den Text vor. Noch aber war die Zeit nicht reif für einen Friedensschluss. Erst 1555 wurde der Augsburger Religionsfrieden besiegelt. Der Landesfürst konnte nun die Religion in seinem Gebiet bestimmen: „Cuius regio, eius religio“. Seit dieser Zeit gibt es die beiden Konfessionen Katholisch und Evangelisch.

Das Matzmannsdorfer Denkmal gilt als einzigartig. Hier sei eine Einheit aus Religion, Kultur und Natur feststellbar, wie es der frühere Kreisheimatpfleger Hermann Maier anlässlich seines Besuchs formulierte. Der erste Stein wurde 1830 in der Amtszeit der Pfarrer Bauer aus Ammelbruch, Lotzbeck aus Beyerberg und Hopp aus Burk errichtet. 100 Jahre später war auch die Kirchengemeinde Dentlein vertreten und es kamen fünf neue „steinerne Geschichtszeugen“ hinzu.  Im Jahr 1980 wurde das 450-jährige Jubiläum des „Naturdoms“ auf Veranlassung des damaligen Langfurther Bürgermeisters Karl Danner gebührend gefeiert. Im vergangenen August wurde das Denkmal durch einen Gewittersturm stark beschädigt. Eine umstürzende Linde zerstörte zwei Gedenksteine. Die Gemeinde Langfurth ließ das Kleinod wieder reparieren und eine neue Linde wurde gepflanzt.


Anja Habermann und Tom Feigl von der Kirchengemeinde Burk verdeutlichten in einem Anspiel, wie schnell Menschen eingeordnet, in Schubladen gesteckt und vorverurteilt würden. Pfarrer Kelber zielte mit dem Predigttext aus der sogenannten Feldrede im Lukasevangelium, einer Parallelstelle zur Bergpredigt bei Matthäus, in die gleiche Richtung. Der zentrale Satz dabei lautete: „Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.“ Jesus habe während seines Wirkens auf der Erde Vergebung und Barmherzigkeit gegenüber seinen Mitmenschen vorgelebt. Auch die Botschaft der Reformatoren Luther, Melanchthon und Zwingli habe gelautet, dass die Menschen nicht durch ihre guten Werke, sondern allein durch Gottes Gnade gerettet würden.


Der Gottesdienst wurde musikalisch vom Posaunenchor Burk unter Leitung von Manfred Binder gestaltet.
Fritz Zinnecker

Foto(Fritz Zinnecker): Pfarrer Daniel Kelber am Augustana Denkmal

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